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    Erster Europäische Thermoholztag erfolgreich

    03.07.2003 - HB-PR-Agentur

    Mit etwa 60 Teilnehmern aus fünf Ländern war der erste Europäische Thermoholztag am 9.Mai im Institut für Holztechnologie Dresden ein großer Erfolg. Als Referenten konnten Vertreter der bedeutensten europäischen Thermoholzhersteller aus Finnland, den Niederlanden, Österreich und Deutschland gewonnen werden. Die Teilnehmer der praxisorientierten Veranstaltung kamen vor allem aus den Bereichen Holzhandel und Holzverarbeitung. Damit präsentierte sich diese junge Branche erstmalig.*

    Nachdem am Vorabend des Thermoholztreffs bereits Erfahrungen ausgetauscht wurden, gab Dr. Wolfram Scheiding (ihd) zum Auftakt der Veranstaltung eine Einsicht über die thermischen Holzvergütungsverfahren. Des weiteren stellte er ein vom Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit (BWMA) gefördertes Forschungsprojekt vor, in dem Thermoholz verschiedener Hersteller insbesondere hinsichtlich seiner Eignung für Spielplatzgeräte untersucht wird.
    Als erste Gastreferentin sprach Frau Gertrud Menz (Menz-Holz / D) zu den Besonderheiten der Öl-Hitze-Behandlung (OHT-Verfahren). Das eingesetzte Pflanzenöl dient hierbei nicht als Imprägniermittel, sondern als Wärmeüberträger, welcher eine sehr schonende Behandlung des Holzes ermöglicht.
    Anschließend erläuterte Tero Lallukka (Stellac OY / FIN) das von ihm entwickelte Stellac-Verfahren, mit dem derzeit 14 Thermokammern in Finnland arbeiten und ca. 70% des Thermoholzes weltweit produziert werden.
    Ein wichtiger Vorteil von Thermoholz ist die erhöhte Resistenz gegenüber holzzerstörenden Pilzen. Eine Einführung in die entsprechenden biologischen Prüfungen gab Frau Dipl.-Biol. Katharina Plaschkies vom ihd. Auch in der anschließenden Diskussion wurde deutlich, dass bei der Bewertung von Resistenzprüfungen die Kenntnis der konkreten Prüfbedingungen außerordentlich wichtig ist.
    Ein eigener Ansatz zur thermischen Vergütung von Laubholz, vor allem für den Innenausbau, wurde von Werner Ohnesorg (Mühlböck Holztrocknungsanlagen / A) und Hubert Mitteramskogler (Thermoholz Austria / A) vorgestellt. Die Marktchance von Thermoholz wird hier vor allem in seiner dekorativen Färbung und damit als Substitut für Tropenhölzer gesehen.
    Aus den Niederlanden, dem derzeit größten europäischen Markt für Thermoholz, berichtete Caspar van Leusden (Plato International / NL) über die Eigenschaften des Platoholzes und dessen besonderen Herstellungsprozess. Dieser umfasst vier aufeinanderfolgende Behandlungsabschnitte (Autoklavieren-Trocknen-Hitzebehandlung-Konditionieren).
    Erfreulich war der gemeinsame Auftritt der skandinavischen Forstkonzerne Finnforest und StoraEnso, vertreten durch Björn Dinger bzw. Olli Männistö von den jeweiligen deutschen Tochterunternehmen, unter dem Dach der Finish Thermowood Association (FTA). Beide referierten über Markterfahrungen, Qualitätsmanagement und Anwendungen von Thermowood.
    Eine Überraschung war die Erklärung von Timo Saarainen, Präsident der FTA und Geschäftsführer des derzeit größten Thermoholzherstellers StellacWood Mikkeli OY (FIN). Die Association, ein Zusammenschluss von derzeit 15 finnischen Thermoholzproduzenten und Anlagenherstellern, wird unter seiner Führung weiterhin die Vermarktung von finnischen Thermoholz unter dem Handelsnamen „Thermowood“ unterstützen.
    Wie wichtig Qualität und Sicherheit besonders in sensiblen Bereichen sind, stellte Benno Schäfer (Bundesverband der Spielgeräte- u. Freizeitanlagenhersteller e.V.; abc-team Spielgeräte / D) heraus. Unter dem Aspekt eines möglichen Einsatzes von Thermoholz für Spielplatzgeräte forderte er auf, eindeutige Anwendungsbereiche und Verwendungsklassen zu definieren, und machte deutlich, dass die Kunden klare Aussagen zur Gewährleistung erwarten.
    In der Schlussdiskussion wurde einhellig festgestellt, dass im Zentrum der weiteren Bemühungen die Sicherung der Produktqualität und die Verbesserung der Datenbasis zu Eigenschaftswerten der verschiedenen Thermoholzsortimente stehen sollten. Die derzeit noch verbleibenden Unsicherheiten aufgrund anfänglicher Qualitäts- und Sortierungsprobleme und fehlender Langzeit- und Verarbeitungserfahrungen müssen benannt, realistisch bewertet und von Herstellern, Verarbeitern, Händlern und Endkunden berücksichtigt werden.
    In Anbetracht der Schwierigkeiten bei der Markteinführung waren sich die Teilnehmer einig, dass nur gemeinsame Bemühungen aller Beteiligten langfristig zum Erfolg führen werden.
    Erste Ergebnisse des Forschungsprojektes „Thermoholz für Spielplatzgeräte“ sollen im nächsten Frühjahr vorgestellt werden, wenn es heissen wird: „Willkommen zu den 2. Europäischen Thermoholztagen am 6. und 7. Mai 2004 in Dresden!“
    *Der Tagungsband ist für 20,- € beim ihd zu beziehen.
    Autor:
    Institut für Holztechnologie Dresden gGmbH
    Straße:
    Zellescher Weg 24
    Ort:
    D-01217 Dresden
    E-Mail:
    info@ihd-dresden.de
    Internet:
    http://www.ihd-dresden.de

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